Ein wahrlich Kunst-voller Start ins neue Jahr gelang den 5.Klassen am Dienstag, den 7.1.2020: Gleich der erste Schultag nach den Weihnachtsferien gehörte ganz dem Kunstgenuss bei unserem Museumstag in Wien. In Begleitung von Mag. Schlagnitweit, Mag. Neumüller und Mag. Henter-Jenner besuchten die beiden Klassen zwei Ausstellungen.
Caravaggio & Bernini im Kunsthistorischen Museum
Am Vormittag tauchten wir in die Bildwelt der Barockzeit ein und konnten bei einer Führung die beiden Künstler Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) und Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) kennenlernen. Beide Künstler haben mit ihrer revolutionären Kunst in Rom für Furore gesorgt: Caravaggio und Bernini zeigten den Menschen wirklichkeitsnah. Faszinierende Werke voller Dramatik, intensiver Leidenschaft und starker Bewegung belegen das damals neue Interesse für die Darstellung von Affekten und Gefühlen. Durch die aktive Kunstbetrachtung, in denen die SchülerInnen gemeinsam Bildbeschreibungen verbalisierten, konnten Bildinhalte und Gestaltungsmerkmale transparent werden. Auch die Ausstellungsräumlichkeiten und Präsentation der Werke beeindruckten die SchülerInnen, was während der Führung zu vielen interessanten Fragen zur Maltechnik, Herstellung von Farben bzw. Pigmenten, Rahmung der Bilder, Leihgaben und Fotorechte, Ausstellungsorganisation, etc. führte, die uns sehr kompetent beantwortet wurden.
Pierre Bonnard – Die Farbe der Erinnerung im BaCa Kunstforum
Das Werk des Postimpressionisten Pierre Bonnard (1867-1947) stand in starkem Kontrast zur davor besuchten Ausstellung. Im Zentrum stand nun die Farbe als zentrales Ausdrucks- und Gestaltungsmittel. Nicht nur Stimmungen, sondern ganze Kompositionen entwickelte und modellierte Bonnard über Farbakkorde und -dissonanzen, über die Gegensätze und das Zusammenspiel warmer und kühler Töne. Die ausschnitthaften vermeintlichen Momentaufnahmen seines Lebensumfeldes entstanden nicht vor dem Motiv, sondern nach penibler Kompositionsarbeit aus Skizzen- und Fotomaterial und aus der Erinnerung.- Die Erinnerung ermöglichte es Bonnard, alles Belanglose zu beseitigen, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Auch wenn Bonnards Malerei in den späten Bildern bis an die Grenzen der Abstraktion geht, stellte er die Gegenständlichkeit nie in Frage. All diese Aspekte forderten die SchülerInnen bereits im Unterricht angeeignetes Wissen aus dem Bereich Farbtheorie aktiv im Diskurs mit der Kunstvermittlerin und den Werken anzuwenden. Darüber hinaus wurde dieses Wissen mit den Bereichen Komposition, Darstellungsweisen in der Kunst, Räumlichkeit und Perspektive vernetzt – Themenbereiche, die es im Unterricht noch zu entdecken gilt.